Häufige Kinderkrankheiten: Symptome, Behandlung und wann Sie den Arzt rufen sollten

Das Herz jedes Elternteils sinkt, wenn sein Kind krank wird. Das Verständnis häufiger Kinderkrankheiten hilft Ihnen, angemessen zu reagieren, zu wissen, wann medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen ist, und sich sicherer im Umgang mit der Gesundheit Ihres Kindes zu fühlen.

Fieber verstehen

Fieber ist eine Temperatur von 38°C (100.4°F) oder höher. Es ist keine Krankheit an sich, sondern ein Symptom, das darauf hinweist, dass der Körper eine Infektion bekämpft. Rektalthermometer sind für Babys am genauesten. Rufen Sie sofort an, wenn ein Baby unter 3 Monaten Fieber von 38°C (100.4°F) oder höher hat, das Fieber in jedem Alter 40.6°C (105°F) erreicht, Fieber mit Ausschlag, starken Kopfschmerzen oder steifem Nacken einhergeht, Fieber Atembeschwerden begleitet, Fieber länger als 5 Tage anhält, das Kind untröstlich oder extrem lethargisch ist oder Anzeichen von Dehydration vorliegen.

Für die Heimbehandlung geben Sie Paracetamol oder Ibuprofen gemäß den Dosierungsrichtlinien. Geben Sie Kindern niemals Aspirin wegen des Risikos des Reye-Syndroms. Halten Sie Ihr Kind bequem und leicht bekleidet, bieten Sie reichlich Flüssigkeit an, achten Sie auf andere Symptome und verwenden Sie bei Bedarf Bäder mit Raumtemperatur. Denken Sie daran, Fieber an sich ist nicht gefährlich – es ist der natürliche Abwehrmechanismus des Körpers.

Erkältung

Eine Erkältung äußert sich durch Schnupfen oder verstopfte Nase, Niesen, Husten, leichtes Fieber, Halsschmerzen, verminderten Appetit und allgemeine Unruhe. Zur Heimbehandlung halten Sie das Baby hydriert, verwenden Sie Kochsalzlösung und sanfte Absaugung bei Verstopfung, stellen Sie einen Luftbefeuchter im Zimmer auf, erhöhen Sie den Kopf des Kinderbettes leicht, indem Sie ein Handtuch unter die Matratze legen, und fördern Sie die Ruhe. Geben Sie Kindern unter 4 Jahren niemals Erkältungsmedikamente.

Rufen Sie Ihren Arzt an, wenn sich die Symptome nach 7 Tagen verschlimmern, Fieber länger als 3 Tage anhält, Atembeschwerden auftreten, sich Anzeichen einer Ohrenentzündung entwickeln (am Ohr ziehen, Ausfluss) oder Ihr Kind Flüssigkeiten verweigert.

Ohrenentzündungen

Ohrenentzündungen verursachen Ohrenschmerzen (Baby zieht möglicherweise am Ohr), Fieber, erhöhte Unruhe und Weinen, Schlafstörungen, Flüssigkeitsaustritt aus dem Ohr, Gleichgewichtsprobleme und treten oft nach einer Erkältung auf. Rufen Sie den Arzt an bei Babys unter 6 Monaten mit Symptomen, starken Schmerzen, Fieber über 39°C (102.2°F), Flüssigkeitsaustritt aus dem Ohr oder Symptomen, die länger als einen Tag anhalten.

Die Heimbehandlung umfasst Schmerzmittel, wie von Ihrem Arzt empfohlen, eine warme Kompresse auf dem Ohr, Hydrierung Ihres Kindes, Hochlagern des Kopfes während des Schlafs und die vollständige Einnahme der verschriebenen Antibiotika, falls diese verordnet wurden.

Magen-Darm-Grippe

Gastroenteritis äußert sich durch Erbrechen, Durchfall, Magenkrämpfe, leichtes Fieber, verminderten Appetit und mögliche Dehydration. Anzeichen von Dehydration sind trockener Mund und Zunge, keine Tränen beim Weinen, eingesunkene Fontanelle, keine nasse Windel für 6+ Stunden, dunkelgelber Urin sowie Lethargie oder Reizbarkeit.

Beugen Sie Dehydration vor, indem Sie kleine, häufige Schlucke Flüssigkeit anbieten. Verwenden Sie Pedialyte oder Elektrolytlösung für Babys und setzen Sie das Stillen fort. Sobald das Erbrechen aufhört, bieten Sie die BRAT-Diät an (Bananen, Reis, Apfelmus, Toast), vermeiden Sie vorübergehend Milchprodukte und erhöhen Sie den Windelwechsel, um Hautausschlag vorzubeugen.

Rufen Sie Ihren Arzt an bei Anzeichen schwerer Dehydration, Blut im Stuhl oder Erbrochenem, Erbrechen, das länger als 24 Stunden anhält, starken Bauchschmerzen, Fieber über 38.3°C (101°F) mit Durchfall oder wenn das Baby unter 3 Monate alt ist.

Andere häufige Erkrankungen

Krupp verursacht einen charakteristischen bellenden Husten wie ein Seehund, heisere Stimme, Atembeschwerden, ein raues Geräusch beim Einatmen (Stridor), und die Symptome verschlimmern sich oft nachts mit leichtem Fieber. Zur Heimbehandlung bringen Sie Ihr Kind an die kühle Nachtluft, erzeugen Sie Dampf im Badezimmer durch eine heiße Dusche, verwenden Sie einen Kaltnebelbefeuchter, halten Sie Ihr Kind ruhig, da Weinen die Symptome verschlimmert, und bieten Sie Flüssigkeiten an. Rufen Sie den Arzt an bei Atembeschwerden, blauen Lippen oder Fingernägeln, Speichelfluss oder Schluckbeschwerden, hohem Fieber oder Stridor in Ruhe.

Hand-Fuß-Mund-Krankheit äußert sich durch Fieber, Halsschmerzen, schmerzhafte Mundgeschwüre, Ausschlag an Händen, Füßen und manchmal am Gesäß, verminderten Appetit und Reizbarkeit. Behandeln Sie mit Schmerzmitteln gegen Fieber und Beschwerden, kalten Speisen wie Eis am Stiel und Joghurt, vermeiden Sie saure Lebensmittel, achten Sie auf Hydrierung und bleiben Sie zu Hause, bis das Kind 24 Stunden fieberfrei ist.

Ihre Hausapotheke zusammenstellen

Wesentliche Artikel umfassen Säuglings-/Kinder-Paracetamol, Säuglings-/Kinder-Ibuprofen (für Kinder ab 6 Monaten), Digitalthermometer, Kochsalz-Nasentropfen, Nasensauger, Vaseline, Verbände und Gaze, antibiotische Salbe, Pedialyte oder Elektrolytlösung sowie eine genaue Messspritze oder einen Messbecher.

Für die Medikamentensicherheit verwenden Sie immer die Dosierhilfe, die mit dem Medikament geliefert wird, dosieren Sie nach Gewicht, nicht nach Alter, verwenden Sie niemals Medikamente für Erwachsene bei Kindern, überprüfen Sie regelmäßig das Verfallsdatum, bewahren Sie Medikamente sicher und außerhalb der Reichweite auf, nennen Sie Medikamente niemals "Süßigkeiten" und halten Sie die Nummer der Giftnotrufzentrale bereit: 1-800-222-1222.

Wann Sie die Notaufnahme aufsuchen sollten

Suchen Sie sofort Notfallversorgung bei Atembeschwerden oder blauen Lippen, Bewusstlosigkeit oder Schwierigkeiten beim Aufwachen, einem Anfall, der länger als 5 Minuten dauert, einer schweren allergischen Reaktion, Dehydration ohne Besserung, Kopfverletzung mit Bewusstseinsverlust, starken Schmerzen oder Verdacht auf Vergiftung.

Prävention

Halten Sie sich an Impfungen, praktizieren Sie häufiges Händewaschen, meiden Sie kranke Menschen, wenn möglich, achten Sie auf eine gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf, teilen Sie keine Tassen oder Utensilien, reinigen Sie Spielzeug regelmäßig und lassen Sie sich jährlich gegen Grippe impfen. Obwohl Kinderkrankheiten unvermeidlich sind, sind die meisten geringfügig und lösen sich mit häuslicher Pflege und Zeit. Vertrauen Sie Ihrem Instinkt – Sie kennen Ihr Kind am besten. Rufen Sie im Zweifelsfall Ihren Kinderarzt an.